Musikalische Eröffnung: „Alte Töpferei“ - Kulturtreff auf dem Land
27. 10. 2022
Jagdhornblasen! Begrüßungsblasen und Vortrag (mit weiteren Jagdmusik-Beispielen) über die Signale und alte Kultur des Jagdhornblasens. Rede von Peter Hahn aus Bannetze, Bläserobmann des Jagdhornbläsercorps der Jägerschaft Celle. Zum Abschluss gemütliches Beisammensein mit Bretzel und Getränk.
Das Jagdhorn diente in der Vergangenheit hauptsächlich der Übermittlung von Nachrichten auf Gesellschaftsjagden. Peter Hahn erzählt uns von der Entwicklung und Geschichte des Jagdhorns. Schon im frühen Mittelalter (800–1000) war das weithin hörbare Jagdhorn beliebt und außerdem heilig: Niemand außer dem berechtigten Träger durfte es berühren beziehungsweise blasen. Im Vortrag werden die spezielle Technik des Jagdhornblasens demonstriert sowie die speziellen Signale der Nachrichtenübermittlung erklärt und vorgespielt.
Obwohl das Horn heutzutage für die Verständigung untereinander oft moderner Technik gewichen ist, gibt es in Deutschland auf Kreis- und Hegeringebene überall Bläsergruppen, die das Jagdhorn nicht nur im jagdlichen Umfeld blasen, sondern z. B. auch auf regionalen Märkten, Weihnachtsmärkten oder Landwirtschaftsmessen spielen. Urtyp des heutigen Jagdhorns war ein an der Spitze durchbohrtes Stier- oder Büffelhorn, das sogenannte Hifthorn.
Gebräuchlich ist heute im deutschsprachigen Raum das fünftönige Fürst-Pless-Horn (oder Pless-Horn) in der Tonart B, das erst seit den 1880er-Jahren verbreitet ist. Des Weiteren gibt es das größere Parforcehorn mit oder ohne Ventile. Reinhold Stief, Heidelberger Musikpädagoge, Komponist und Jagdmusiker, beschrieb den Reiz des Jagdhornklangs wie folgt: „Man wird wohl die Natur, den Wald, das Feld, die Jagd und das freie Jägerleben mit dem Ertönen des Horns in Verbindung bringen. Es ist aber auch die besondere Klangfarbe, die dem Ton des Hornes zu eigen ist.“